Diese Ausbildung eignet sich für die, die Freude an der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Zusammenspiel mit Pferden haben. Der Schwerpunkt dieser Ausbildung liegt in der Begleitung und Unterstützung von Menschen, die vor Herausforderungen, wie z.B. Trauma- oder Trauerbewältigung, Lernschwächen etc., stehen.
Menschen, vor allem Kinder, entwickeln schnell eine besondere Beziehung zum Pferd, denn ein Tier ist einfach da, wertet nicht und begegnet dem Menschen erstmal offen. Damit kann es einen bedeutsamen Beitrag zur Entfaltung der kindlichen Persönlichkeit leisten. Wie diverse Studien belegen, sind Tiere Impulsgeber für mannigfaltige Lernprozesse. Dies macht man sich in der pferdegestützten Begleitung zu nutze.
Tiere haben ein großes emotionales Potenzial: sie strahlen Wärme, Sicherheit und Vertrauen aus und fördern Aufmerksamkeit und Konzentration. In einer Gemeinschaft wird dadurch das Gefühl der Zusammengehörigkeit gestärkt und die Kommunikation verbessert.
DIE ARBEIT EINES PFERDEGESTÜTZTEN THERAPEUTEN
Das Wesentliche an der Methode ist, dass der Therapeut es dem Betroffenen ermöglicht, Mithilfe des Tieres zu kommunizieren und sich mit dem Tier aufmerksam zu beschäftigen.
„Tiergestützte Therapie“ umfasst bewusst geplante pädagogische, psychologische und sozialintegrative Angebote mit Tieren für Kinder, Jugendliche, Erwachsene wie ältere Menschen mit kognitiven, sozial-emotionalen und motorischen Einschränkungen, Verhaltensstörungen und Förderschwerpunkten. Sie beinhaltet auch präventive und rehabilitative Maßnahmen. Für Kinder und Jugendliche mit Problemen, wie z.B. Lernschwächen oder Verhaltensauffälligkeiten, ist die Therapie mit Pferden eine Behandlungsoption. Bei der Pferdegestützten Therapie werden unterschiedliche Übungen mit dem Pferd gemacht, die die ausschließliche Aufmerksamkeit des Menschen erfordern.
Das Pferd ist gewissermaßen ein "Katalysator" im Erlebensprozess und trägt zur emotionalen, körperlichen und Identitäts-Stärkung bei. Prinzipiell haben Kinder und Jugendliche einen Bezug zur Natur und zu Tieren. Wie stark, ist individuell unterschiedlich. Zudem bieten Tiere auch Ablenkung. Indem man sich auf sie konzentriert, denkt man weniger an andere Dinge. Und nimmt etwa Angst, negative Stimmung, Schmerz oder anderes negatives Befinden nicht so stark wahr. Zudem ist es für Menschen möglich, soziale Beziehungen oder Bindungen zu Tieren - vor allem zu Haus- und Nutztieren - einzugehen. Streicheln von Tieren ist zudem manchmal leichter möglich als Körperkontakt zu anderen Menschen. Je nach Diagnosestellung können die Kosten der Therapie sogar von Vereinen und Stiftungen übernommen werden.
Tiergestützte Therapie Ausbildung
In dieser Ausbildung lernst Du neben den Grundlagen der Psychologie, wie Entwicklungsphasen des Menschen, Pathologie und Neurologie, auch die wesentlichen Gesichtspunkte zu Trauma, Trauer und Lernschwäche. Basis für jede tiergestützte Maßnahme ist die Mensch-Tier-Beziehung. Dabei steht nicht nur das Wohl des Menschen, sondern auch jenes des Tieres im Mittelpunkt. Tiere weisen artspezifische Verhaltensweisen auf. Sie haben eigene Bedürfnisse und Empfindungen. In unserer Ausbildung gehen wir auch auf die richtige Haltung und Behandlung des Pferdes ein und zeigen auf, welche Tiere sich als Therapiepferd eignen. Tiere, die in Tiergestützten Therapien eingesetzt werden, leisten Besonderes zum Nutzen und Wohle des Menschen. Daher muss die Gesundheit und die Verfassung des Tieres jederzeit Priorität haben. Vor jedem Einsatz ist zu prüfen, ob das Tier fit und bereit ist. Auch während der Therapie sollten die Handelnden die Situation sofort unterbrechen, sobald das Tier den Anschein macht, gestresst zu sein oder sich unwohl zu fühlen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Ausbildung ist die Psychohygiene des Therapeuten selbst. Viele angehende Therapeuten/Innen denken gar nicht an den Selbstschutz und die eigene Abgrenzung.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Ausbildung ist die Psychohygiene des Therapeuten selbst. Viele angehende Therapeuten vernachlässigen das Thema Selbstschutz und die eigene Abgrenzung. Wir sprechen dieses Thema bewusst an - denn nur ein gesunder Therapeut kann gesunde Arbeit leisten.
In den Erste Hilfe-Kursen über Mensch und Pferd werden unsere Therapeuten auf alle Eventualitäten vorbereiten. Um im späteren Praxisalltag nicht alleingelassen zu werden, vermitteln wir zudem die Grundlagen der Rechtskunde.
Unsere Dozenten bilden ein harmonisches Team aus Therapeuten, die viel Fachwissen zum Thema Pferd, in der Arbeit im Traumabereich, sowie in der Pädagogik vereinen. Sie geben den Teilnehmern Methoden und Hilfen an die Hand, indem in verschiedenen Workshops Situationen durchgespielt werden, die auf den Alltag in der Therapie vorbereiten sollen. Methodische Kompetenz und Finessen werden kreativ und interaktiv vermittelt. Diese intensive Arbeit erfordert die Betreuung zweier Dozenten und somit wird das letzte viertägige Modul durch zwei Dozenten betreut. Pferdegestützte Therapie setzt auch im familiären Umfeld des Patienten an und so ist dies auch Thema in der Ausbildung. Nach der theoretischen Arbeit in Gruppen und in Rollenspielen werden die erarbeiteten Methoden mit und am Pferd umgesetzt.
Um zu prüfen, ob die Teilnehmer das erlernte Wissen auch praktisch umsetzen können, werden im letzten Modul konkrete Fälle ausgearbeitet und besprochen. So soll sichergestellt werden, dass die geschulte Theorie praktisch angewandt werden kann. Die Ausbildung wird mit einem Zertifikat bestätigt.
AUSBILDUNGSINHALTE
- Grundlagen der Psychologie des Menschen
- Die Entwicklungsphasen
- Grundlagen Psychologie, Pathologie, Neurologie
- Inklusion
- Trauma, Trauer, Lernschwäche
- Erste Hilfe Kinder und Jugendliche
- Erste Hilfe am Pferd
Nach erfolgreicher Teilnahme
- weißt Du, in welchen Fällen die pferdegestützte Therapie eingesetzt werden kann
- kennst Du die psychologischen Grundlagen der Mensch-Tier-Beziehung
- hast Du Werkzeuge an der Hand, die du in der Therapie nutzen kannst
- kennst Du die Voraussetzungen, welches Pferd sich für die Therapie eignet
Tiergestützter Therapeut Ausbildung
- Abgrenzung
- Projektion
- eigene Grenzen
- eigenen Psychohygiene
- Aufstellung, systemische Einbindung
Anforderungen an das Pferd in der tiergestützten Therapie
- Das Pferd im Mittelpunkt
- Anatomie
- Entwicklungsgeschichte
- Haltung
- Verhalten
- Psychologie des Pferdes
- spezielle Anforderungen an ein gesundes Therapiepferd
Die Mensch-Tier-Beziehung in der tiergestützten Therapie
- Beziehung Mensch - Tier
- Zusammenspiel Tier- und Menschheil
- Theoretisches Arbeiten und Rollenspiele
- Anamnese
- Methodik
- Pädagogik
Werkzeuge für die Pädagogik bei Kindern und Jugendlichen
- Praktisches Arbeiten in Form von Workshop
- Anamnese
- Therapieangebot
- Gespräche
- Behandlung mit Unterstützung des Pferdes
- Betreuung familiäres Umfeld
In der Ausbildung schaffen wir Einblicke in viele Themenbereiche der Methodik und geben einen ganzheitlichen Ein- und Überblick wie manigfaltig die Möglichkeiten sind. Aufgrund der Fülle von Themen, können aber bestimmte Ausbildungsinhalte nur vorgestellt, nicht aber bis in die Tiefe gelehrt werden.