DER LÖWENZAHN UND DIE ANWENDUNG BEI MENSCH UND TIER
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Wie schön, dass die Natur immer zum richtigen Zeitpunkt das richtige Kraut für uns bereithält.
Was für eine Freude, wenn der Löwenzahn die Wiesen besiedelt - dann ist endlich Frühling. Kaum noch alles braun und die Natur noch im Schlafmodus, steckt der Löwenzahn (Taraxakum) die Köpfe raus und besiedelt die Wiesen in einem satten Gelb. Während viele ihn als lästig und penetrant bezeichnen, da er auch noch in der letzten Ritze gedeiht, wissen wir, naturheilkundlich orientierten - dieses Kraut leistet so einiges. Es gebührt ihm also wirklich Aufmerksamkeit.
LÖWENZAHN FÜR GALLE UND LEBER
Als chronisches Therapeutikum eignet er sich für Stauungsproblematiken von Leber und Galle. So verwendet man ihn gerne zur Ausleitung und so wird er bei Gicht, Rheuma, Müdigkeit, Kältegefühl der Extremitäten, Appetitanregung, Oberbauchschmerzen, mangelnde Fettverdauung und Kopfschmerzen angewendet. Löwenzahn kann die Produktion der Gallenflüssigkeit bei Tieren in der Leber anregen und führt dazu, dass die Gallenflüssigkeit dünnflüssig bleibt und verbessert somit den Fettstoffwechsel.
Bei Problemen mit der Leber oder der Galle ist der Löwenzahn also eine der wichtigsten Heilpflanzen vor allem auch bei Tieren und wird folglich nicht nur bei Leberreinigungen, sondern traditionell auch bei Hepatitis und Leberzirrhose eingesetzt.
LÖWENZAHN BEI VERDAUUNGSPROBLEMEN
Besonders bekannt ist der positive Einfluss des Löwenzahns auf sämtliche Verdauungsorgane. So steigert er die Magensaftsekretion, wirkt appetitanregend und außerdem krampflösend.
Aus diesem Grunde setzt man Löwenzahntee, Löwenzahnsalat, Löwenzahnpresssaft sowie den kraftvollen Löwenzahnwurzelextrakt bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl ein. Erkrankungen an den vor allem Pferde leiden.
LÖWENZAHN UND DIE NIERE
Der Löwenzahn verfügt über einen hohen Kaliumanteil und wirkt somit harntreibend. Somit empfehle ich eine Entschlackung bei zum Beispiel angelaufenen Beinen, Ekzemen etc. Hier kann man auch in Kombination mit Brennnessel und Birke arbeiten.
INHALTSSTOFFE
Die Löwenzahnblätter stecken voller wertvollen Vitaminen – A, B, C und E. Sie machen ihn zu einem guten Helfer bei Erkältungen und grippalen Infekten. Wusstest du, dass 100 g frische Löwenzahnblätter mehr als die Hälfte den täglichen Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen decken?
In den Blättern steckt Eisen, Magnesium, Zink, Kalium, Mangan, Kupfer und Kalzium. Letzteres ist an der Knochenbildung beteiligt und stärkt die Gelenke und ihre Funktion.
Darüber hinaus beinhaltet Löwenzahn fast so viel Betacarotin wie Karotten, wodurch er den Einfluss auf die Sehkraft nimmt.
Um die Charakteristik dieser besonderen Pflanze zu verstehen, ist dieser Satz sehr treffend. Wenn es ein Löwenzahn durch den Asphalt schafft, dann wirst du doch sicher auch einen Weg finden - das ist das Credo des Löwenzahns. Wie schon eingangs erwähnt, der Löwenzahn gedeiht sogar unter den widrigsten Bedingungen, und so steht er auf seelischer Ebene für Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit. Änderungen und Anpassungen von Lebens- und Wertevorstellungen führen oftmals zu Bitterkeit und Ärger. Wie treffend, dass diese Heilpflanze reich an Bitterstoffen ist. Diese Denkansätze passen auch zur Zuordnung der Wandlungsphasen aus der Sicht der chinesischen Medizin.
ANWENDUNG
Der Löwenzahn hat viele heilsame Eigenschaften und Wirkungen. Dazu kann er als Salat, Tee, Pflanzensaft (der weiße Milchsaft aus den Stängeln), Frischpflanzenpresssaft, Kaltwasserauszug, Kaffee, Wein oder Löwenzahnwurzelextrakt genutzt werden.
Das Präparat der Wahl sollte kur weise über ein paar Wochen eingesetzt werden oder noch besser: den Löwenzahn einfach täglich frisch essen oder ihn den Pferden frisch zum Futter zugeben.
Eine empfehlenswerte Therapie ist mit den Urtinkturen der Firma Ceres. Sie verarbeitet die Pflanzenteile, erst werden sie gemörsert, in einen Auszug anschließend 2-3 Jahren ruhen gelassen. Mi dieser langen Einwirkzeit entfalten sich die wahren Inhaltsstoffe und können somit tiefgreifend wirken. Hier empfiehlt es sich 1- bis 3-mal täglich 10 Tropfen mit ein wenig Wasser einzugeben.
FÜTTERUNGSEMPFEHLUNG
Ein Pferd mit 600 kg Körpergewicht sollte am Tag zwischen 20 und 40 g getrockneten Löwenzahn gefüttert bekommen, Ponys und Kleinpferde die Hälfte. Er kann getrocknet über das Futter gegeben werden oder mit heißem Wasser übergossen werden und dann als Tee verabreicht werden. Allein gefüttert kann der Löwenzahn schon viel bewirken. In Kombination mit anderen Heilpflanzen, gerade in Tinkturen, macht er sich gut mit der Mariendistel und der Artischocke. Zur Entschlackung wird er gerne mit Brennnessel und Birkenblätter in getrockneter oder Rohform gefüttert werden.
Teezubereitung
Du benötigst einfach eine Handvoll frischer Löwenzahnblätter je Liter Tee.
- Die Blätter in Streifen schneiden.
- Mit einem Liter kochenden Wasser übergießen.
- Nach zehn Minuten abseihen.
Und den Zwei- und Vierbeinern zum Trinken geben beziehungsweise übers Futter geben.
Herstellung einer Löwenzahntinktur
Löwenzahnwurzeln gut säubern und klein schneiden. Anschließend gleichmäßig zerkleinern, sodass die Stückchen nicht größer als einen Zentimeter sind. Sauber gereinigtes Glas gut zur Hälfte mit den Wurzeln füllen und mit 70%igem Alkohol (für Einnahme geeignet) oder Wodka auffüllen, der Alkohol muss über die Wurzelteile ragen. Glas mit dem Ansatz verschließen und für vier Wochen bei Zimmertemperatur an einen schattigen Ort stellen und ziehen lassen. Jeden zweiten Tag das Glas sanft schütteln, damit sich die Wirkstoffe besser lösen können und Schimmelbildung vorgebeugt wird. Die fertig gereifte Tinktur durch einen Kaffeefilter oder ein feines Passiertuch gießen und in einer Braunglasflasche auffangen. Die Flasche beschriften und an einem dunklen Ort aufbewahren. Selbstgemachte Tinkturen lassen sich problemlos zwei Jahre lang verwenden, wenn sie sachgemäß gelagert werden. Ein Verderben, ist aufgrund des hohen Alkoholgehaltes unwahrscheinlich, jedoch kann die Wirkung aufgrund von Abbauprozessen mit der Zeit nachlassen.