Die Blutegeltherapie – auch Hirudotherapie genannt – bietet ein breites Anwendungsspektrum in der tiermedizinischen Praxis. Ihr Nutzen beruht vor allem auf den wirksamen Substanzen im Speichel der Egel, die entzündungshemmend, gerinnungshemmend und durchblutungsfördernd wirken. Daher eignet sich die Therapie besonders gut bei Beschwerden, die mit Entzündungen oder Durchblutungsstörungen einhergehen. Der Blutegel kommt zur Linderung von Schmerzen und zur Hemmung von Entzündungen bei Beschwerden des Bewegungsapparates zum Einsatz. Besonders bei akuten, chronischen oder bereits austherapierten Erkrankungen, kann die Blutegeltherapie schnell positive Ergebnisse zeigen und stellt somit eine wertvolle Ergänzung zu anderen naturheilkundlichen Behandlungsmethoden dar. 

Image

Sommerekzem mit Blutegeln behandeln

Das gefürchtete Sommerekzem ist eine stoffwechselgesteuerte Erkrankung. Bremsen, Kriebelmücken, Haarlinge & Co. verstärken die Symptome. Jedes Jahr wiederholt sich die quälende Juckerei für die Tiere. Eine Blutegeltherapie durch einen geeigneten Tiertherapeuten, kann bei stark betroffenen Pferden sinnvoll sein. Wenn man sich als Tierhalter außerdem an einen individuell erstellten Diätplan hält, sind die Erfolge mit dieser Therapie durchaus vielversprechend und langanhaltend. 

Hufrehe mit Blutegeln behandeln

Zur raschen Schmerzlinderung und zur Verbesserung des Blutabtransportes haben sich die Blutegel bestens bewährt. Bei einer akuten Rehe genügt mitunter eine einzige Behandlung, um die Krankheit in einen guten Heilungsprozess umzuleiten. Da die Blutegeltherapie durchaus auch Kontraindikationen und Nebenwirkungen haben kann, sollte man immer einen geschulten Therapeuten mit der Behandlung beauftragen.

Image
Image

Bursitis mit Blutegeln lindern

Die Blutegeltherapie hat sich bei Bursitiden als besonders wirkungsvoll erwiesen – sowohl bei Kleintieren als auch beim Pferd. Diese Entzündungen der Schleimbeutel lassen sich auf klassisch tiermedizinischem Weg oft nur schwer behandeln. Durch den Einsatz von Blutegeln hingegen kann in vielen Fällen bereits nach zwei bis drei Anwendungen eine deutliche Rückbildung der Schwellung bis hin zum normalen, physiologischen Zustand erreicht werden.

Blutegeltherapie bei diversen anderen Krankheitsbildern

Ein zentrales Anwendungsgebiet ist unter anderem die Behandlung von Arthrosen und Arthritiden. Zwar kann die Therapie den Gelenkverschleiß nicht rückgängig machen, jedoch lindert sie die Entzündung und damit auch den Schmerz – ein bedeutender Vorteil, vor allem bei Tieren, die auf klassische Entzündungshemmer empfindlich reagieren. 

Neben Gelenkerkrankungen kommt die Behandlung mit Blutegeln bei einer Vielzahl weiterer Beschwerden zum Einsatz. Dazu zählen unter anderem Verletzungen und Entzündungen an Bändern, Sehnen und Sehnenscheiden, Blutergüsse wie das typische Othämatom bei Hunden und Katzen, Flüssigkeitsansammlungen wie Serome, Abszesse und schlecht heilende Wunden. Auch bei Hauterkrankungen zum Beispiel Ekzemen allgemein oder bei Mauke – kann die Hirudotherapie unterstützend wirken.

Weitere Anwendungsfelder sind Gefäßerkrankungen, Probleme an der Wirbelsäule, Entzündungen der Nerven (Neuritiden), Erkrankungen im Zahn- und Kieferbereich, muskuläre Beschwerden, schmerzhafte oder schlecht verheilte Narben sowie Hufrehe. Die Einsatzmöglichkeiten sind breit gefächert und machen die Blutegeltherapie zu einer wertvollen, naturheilkundlichen Ergänzung innerhalb der tiermedizinischen Behandlung.