- 06.04 - 06.04.2022
- 10.05 - 10.05.2022
Aufzeichnung Online-Seminarreihe: Das Anamnesekochbuch mit Peter Rosin - die unterschätzte Quatscherei Teil 1-2
SEMINARINHALT
Diese zweiteilige Online-Seminarreihe eignet sich für all diejenigen, die sich endlich mal einen strukturierten Leitfaden in der Anamneseführung gerade im Bereich des Bewegungsapparates wünschen.
Ein zentrales Thema in der Tierheilpraxis ist die Anamnese – mit ihr steht und fällt das gute Ergebnis der Therapie. Anamnese bedeutet wörtlich „Erinnerung“. In der Medizin ist die Anamnese der sogenannte Vorbericht, also die Krankengeschichte des Patienten. Nur eine aussagekräftige Anamnese bringt uns ein großes Stück voran auf dem Weg zur richtigen Behandlung. Darum sollte sie mit Bedacht und Genauigkeit durchgeführt werden. Und genau hier treffen wir als Therapeut auf den wohl schwierigsten Punkt der Anamnese, den Tierbesitzer selbst, denn die medizinische Anamnese ist kein Kaffeekränzchen! Unsere Tiere können leider nicht sprechen und aus diesem Grund müssen wir mit den Aussagen des Tierbesitzers arbeiten.
Werden wir zu einem tierischen Patienten gerufen, sind wir jedes Mal auf‘s Neue gespannt, was uns erwartet. Die Besitzer erzählen sofort drauf los, was Fiffi, Miezi, Hotti und Co.bedrückt und wir notieren fleißig sämtliche Punkte. Ist der Redefluss unseres Gegenübers erschöpft, ist unsere Anamnese getan und wir starten mit der Behandlung bzw. der Suche nach dem richtigen Vorgehen, So schwer ist das ja nicht. Stimmt‘s? Nur ein bisschen Ordnung in den Wust
an Informationen bringen und schon können wir loslegen. Weit gefehlt! Es ist korrekt, den Spontanbericht der Besitzer möglichst nicht zu unterbrechen. Doch was danach kommt, ist das Entscheidende. Der Besitzer wird nun also ausgequetscht und damit beginnt die hohe Kunst der richtigen Anamneseerhebung. Denn nichts anderes ist es: Kunst. Welche sind die auffälligen Zeichen? Wie können wir sie spezifizieren? Gibt es sonstige Auffälligkeiten, die das Gezeigte ergänzen? Sofern wir die richtige Technik anwenden und auf unserer Spurensuche die Krankheitszeichen Stückchen um Stückchen korrekt zusammentragen, wird sich am Ende das Puzzle vervollständigen.
Die häufigsten Fehler im Gespräch mit dem Tierbesitzer sind Rationalität und Emotion. Wir müssen lernen, die Aussagen des Tierbesitzers neutral zu bewerten, ohne uns von wilden emotionalen Vermutungen beirren zu lassen und stets das Ziel im Blick haben, Informationen zu trichtern. Zusammengefasst kann man von Distanz und Empathie sprechen. Stimme, Mimik und Gestik spielen in einem Patientengespräch eine große Rolle, um herausfinden zu können, welche Informationen für uns wertvoll sein können. Dies zu erlernen ist die Königsklasse im Umgang mit dem Tierbesitzer und verhilft jedem Tiertherapeuten zu einem zuverlässigen Ergebnis.
Die größten Herausforderungen im Gespräch mit dem Tierbesitzer sind es Rationalität und Emotion ihren jeweils richtigen Rang einzuräumen.
DAUER
2 x 2 Stunden